von buntefamilie.de | Okt. 27, 2024 | Babyjahr, Elternsein
Bindung. Gebunden sein. Verbunden sein. Babys wünschen sich bereits von der Geburt an eine sichere Bindung, wodurch sie automatisch auf der Suche nach einer sicheren Bindungsperson sind. Eine sichere Bindung bereits im Babyalter hat viele Vorteile, die sich über das ganze Leben des Kindes erstrecken. Daher möchte ich in diesem Beitrag auf die verschiedenen Bindungstypen eingehen und euch erklären, wie eine sichere Bindung aufgebaut werden kann.
Was ist Bindung?
Als Bindung wird das emotionale Band zwischen zwei Personen, in der Bindungstheorie nach John Bowlby zwischen Bindungsperson (i. d. R. Eltern) und Kind, verstanden. Dieses emotionale Band bleibt über Raum und Zeit erhalten.
Durch den Schutz und die Fürsorge ist das Überleben des Kindes gesichert, wodurch es die Freiheit erhält, die Welt neugierig zu erkunden.
Die Qualität der Bindung hängt davon ab, welche Erfahrungen Kinder in der Interaktion mit ihren Bezugspersonen machen und beeinflusst die Entwicklung verschiedener Bindungsmuster/-typen.
Wie entsteht eine sichere Bindung?
Hier möchte ich einen kleinen Gedankenexkurs mit euch machen. Stellt euch einmal vor, ihr seid in einer Beziehung oder ihr lernt gerade jemanden kennen. Diese Person ist sehr feinfühlig, kommuniziert offen und einfühlsam, hört euch zu und reagiert auf eure Bedürfnisse. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ihr zu dieser Person gerne eine tiefere Bindung aufbauen möchtet. Und in etwa so entsteht auch eine sichere Bindung zwischen eurem Baby und euch.
Euer Baby bzw. Kind wird euch mit verschiedenen Signalen verdeutlichen, was es gerade braucht. Diese können sich in der Mimik (z. B. verzieht das Gesicht), Gestik (z. B. zeigt auf etwas, das es gerne möchte) oder auch verbal (z. B. schreit, wenn es Hunger hat) zeigen. Wenn die Bezugsperson diese Signale feinfühlig wahrnimmt und angemessen sowie prompt darauf reagiert, entsteht im Laufe des ersten Lebensjahres eine sichere Bindung.
Die Bindungstypen
Insgesamt können vier Bindungstypen unterschieden werden: sicher, unsicher-vermeidend, unsicher-ambivalent und desorganisiert/desorientiert.
Der sichere Bindungstyp
Damit eine sichere Bindung entstehen kann, muss die Bindungsperson feinfühlig auf die Signale des Säuglings eingehen. Hierbei entstehen natürlich auch Missverständnisse und die Bindungsperson weiß einmal nicht, was das Baby von ihr möchte. Doch allein die Bemühung herauszufinden, was das Kind mit seinem Signal mitteilen möchte, wird von eben diesem positiv wahrgenommen. Also keine Sorge, durch solche Missverständnisse geht eine sichere Bindung nicht verloren.
Bei einem einjährigen Kind zeigt sich die sichere Bindung, in dem es auf die Trennung zur Bezugsperson mit Angst und Protest reagiert. Kehrt die Bezugsperson zurück, dann möchte das Kind Körperkontakt und getröstet werden. Dies dauert in der Regel nicht sehr lang und das Kind ist wieder bereit, die Welt zu erkunden und sich vom Körperkontakt zu lösen.
Eine solche Situation sieht dann zum Beispiel wie folgt aus:
Die Mutter sagt zu ihrem 13 Monate alten Kind tschüss und fährt einkaufen. Ihr Kind weint und krabbelt zur Tür, es möchte hinterher. Der Opa, der die Betreuung des Kindes für diese Zeit übernimmt, schafft es, das Kind zu beruhigen und sie spielen, bis die Mutter wieder zurückkommt. Als diese die Wohnung betritt, möchte das Kind sofort zu ihr in den Arm. Obwohl es gerade eine schöne Zeit mit Opa hatte, braucht es den Körperkontakt zur Mutter.
Der unsicher-vermeidende Bindungstyp
Der unsicher-vermeidende Bindungstyp entsteht, in dem die Bindungsperson bei Signalen eines erhöhten Bedürfnisses nach Bindung, also wenn die Kinder Sicherheit und Schutz brauchen und suchen, eher mit Zurückweisung reagiert. Die Bindungsperson signalisiert dem Kind, dass es mit der Situation auch allein zurechtkommen kann und keinen Körperkontakt und Trost braucht. Tatsächlich wirken Kinder mit einem unsicher-vermeidendem Bindungstyp in der Gesellschaft sehr autonom und weit in ihrer Entwicklung. Und die Bindungsperson könnte versucht sein stolz darauf zu sein, denn oftmals sind diese sehr bedacht darauf, dass ihre Kinder die stressvollen Situationen auch allein bewältigen können. Doch auch, wenn es nach Außen den Anschein macht, als könnten diese Kinder sehr gut mit Trennungssituationen umgehen, ist die körperliche Stressreaktion genauso aktiv, wie bei bindungssicheren Kindern, die mit Weinen und Protest auf Trennungen reagieren.
Kinder mit der unsicher-vermeidenden Bindung können diesen Stress allerdings nicht nach Außen zeigen und mithilfe ihrer Bindungsperson regulieren, sodass sich häufiger körperliche Symptome, wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Bauchschmerzen zeigen.
Wie auch bei den anderen Bindungstypen wird dieses Bindungsmuster häufig über Generationen weitergegeben. Die Eltern der unsicher-vermeidenden Bindungstypen haben also zumeist auch in ihrer Kindheit die Erfahrung gemacht, dass Bindungssignale nicht mit dem benötigten Trost, Schutz und Körperkontakt beantwortet werden. Stattdessen erlebten sie in diesen Situationen eher Zurückweisung.
Zu dieser Zurückweisung zählen übrigens weit verbreitete und teils noch immer anerkannte Redewendungen: “Jungs weinen nicht!”, “Das war halb so schlimm, stell dich nicht so an!”, “Daran bist du nun selbst schuld, warum machst du denn sowas Dummes?”.
Der unsicher-ambivalente Bindungstyp
Wenn Eltern bzw. Bindungspersonen in Situationen, in denen das Bindungsbedürfnis des Kindes erhöht ist, immer auf unterschiedliche Art und Weise (Zuwendung vs. Zurückweisung) reagieren, kann dieses Bindungsmuster entstehen. Die Kinder wissen dann nicht, welche Reaktion sie von ihren Bindungspersonen erwarten können. Das passende Beispiel hierfür ist, wenn das Kind nach einer Trennungssituation stark weint und die Mutter es in den Arm nimmt. Während sie es tröstet und sagt “Ja, mein Schatz, ich bin ja wieder da. Alles wird wieder gut.”, sagt sie im nächsten Moment verärgert: “Jetzt beruhig dich aber auch wieder, das kann doch nicht sein, dass du jetzt so aufgelöst bist. Dieses Jammern – hör jetzt auf damit!”. Das Kind erlebt in dieser Situation erst, dass das Bindungsbedürfnis erfüllt wird und kann sich kurz beruhigen, doch im nächsten Moment wird das Bindungsbedürfnis wieder aktiviert, da es Vorwürfe von der Mutter erhält und diese verärgert ist. Daher dauert es auch sehr lange, bis sich unsicher-ambivalent gebundene Kinder wieder beruhigen.
Die Kinder mit diesem Bindungsmuster reagieren sehr empfindlich auf Trennungssituationen. Die Bindungsperson kann teilweise nicht mal ins andere Zimmer gehen, ohne dass das Kind anfängt zu protestieren. Es weint laut und hat deutliche Angst. Doch auch bindungssichere Kinder weinen laut in Trennungssituationen, sodass hier noch nicht unterschieden werden kann. Erst in der Situation der Wiedervereinigung zeigt sich der Unterschied deutlich. Während sich das sicher gebundene Kind schnell wieder beruhigt und weiter die Welt erkunden möchte, braucht das unsicher-ambivalent gebundene Kind viel länger, um sich zu beruhigen. Dabei sendet es zudem widersprüchliche Signale: Zum einen klammert es sich mit den Händen an der Bindungsperson fest, zum anderen tritt es mit den Füßen nach ihr. Es signalisiert, dass es auf den Boden möchte, doch wird es abgesetzt, möchte es sofort wieder auf den Arm genommen werden.
Auch in der Erkundung ihrer Umgebung sind diese Kinder zurückhaltender. Sie sind auf eine ängstliche Art an ihre Bindungsperson gebunden. Und auch bei den Bindungspersonen wird ängstliches Verhalten beobachtet, in dem sie die Gefahren der Umwelt häufiger betonen. Die Kinder bleiben daher immer in der Nähe der Mutter, auch weil sie wissen, dass sie im Falle eines erhöhten Bindungsbedürfnisses nicht mit eindeutigem Trost rechnen können.
Der desorganisierte/desorientierte Bindungstyp
Hier handelt es sich bereits um eine pathologische Bindung. Dieses Bindungsmuster entsteht, wenn die Bindungsperson ihre Angst und Hilflosigkeit, die z. B. aus einem unverarbeiteten Trauma resultiert, auf das Kind überträgt. Ein solches Trauma kann zum Beispiel durch Vernachlässigung, Gewalt oder auch eine Fehl- oder Totgeburt hervorgerufen werden.
Wird die Bindungsperson durch ihr Kind an das Trauma erinnert, werden starke Gefühle wie Angst oder Scham ausgelöst. In diesen Situationen kann die Bindungsperson nicht mehr feinfühlig mit dem Kind umgehen und zeigt diesem durch ihr Verhalten eher Angst, Bedrohung, Ohnmacht oder Hilflosigkeit. In diesen Momenten erlebt das Kind die Bindungsperson als bedrohlich und erfährt dadurch eine große Unsicherheit. Wenn die Eltern nicht an ihr Trauma erinnert werden, dann verhalten sie sich ganz normal und werden von ihren Kindern als sicher und fürsorglich wahrgenommen. Durch dieses sehr unterschiedliche Verhalten der Bindungsperson entsteht ein desorganisiertes Bindungsmuster.
Erkannt werden kann dieses Bindungsmuster z. B. in Trennungssituationen zur Bindungsperson. Das Kind weint wegen der Trennung, doch kehrt die Bindungsperson zurück, nimmt es keinen Körperkontakt in Anspruch, sondern läuft vielleicht auf die Bindungsperson zu und kehrt auf halbem Weg wieder um, bekommt einen Wutanfall oder erstarrt. Auch die auffällige Wiederholung von bestimmten Bewegungen oder tranceartiges Weggetreten sein können Anzeichen für eine desorganisierte Bindung sein.
Dieses Bindungsmuster stellt bereits nach dem ersten Lebensjahr ein deutliches Risiko für spätere psychische Erkrankungen dar. Daher sollten Eltern psychotherapeutische Hilfe oder Beratung für sich und ihr Kind nutzen.
Bindungsunsicherheit bewältigen
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Bindungsunsicherheit obliegen ganz den Eltern. Braucht dein Kind deine Hilfe und äußert das in dem es frustriert, wütend, fordernd oder gar außer Kontrolle ist, dann hilft das:
- Sei nett und freundlich zu deinem Kind
- Übernimm die Verantwortung und führe dein Kind an
- Bleib bei deinem Kind, bis ihr gemeinsam die Angst verstanden habt, die es allein nicht bewältigen kann
- Hilf deinem Kind die Tätigkeit wieder aufzunehmen, aber zeige neue Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven
Ihr wollt mehr zu dem Thema erfahren? Dann holt euch doch das Buch von Karl Heinz Brisch: SAFE®Sichere Ausbildung für Eltern oder informiert euch hier auf der Webseite zu entsprechenden Kursen.
Quellen
Brisch, Karl Heinz: SAFE®. Sichere Ausbildung für Eltern, 202010 Stuttgart.
Gloger-Tippelt, Gabriele: Bindung in der Kindheit. In: Franz, Matthias; West-Leuer, Beate. Bindung, Trauma, Prävention. Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen als Folge ihrer Beziehungserfahrungen, 2008 Gießen, S. 39-72.
https://www.khbrisch.de/safe.html
von buntefamilie.de | Feb. 26, 2024 | Babyjahr
Muttermilch ist wohl die beste Babynahrung. Aber wusstest du auch, dass sie noch viel mehr ist? Schnupfen, trockene Haut, Windeldermatitis… Muttermilch kann in vielen Lebenslangen sehr hilfreich sein.
Muttermilch als Badezusatz
Muttermilch wirkt nicht nur von innen. Auch die Haut eures Babys kann von den wunderbaren Nährstoffen, welche in der Muttermilch enthalten sind, profitieren.
Bereits ein Esslöffel Muttermilch reicht aus und kann dazu beitragen, trockene Haut vorzubeugen.
Ich habe immer mit der Handmilchpumpe etwas Milch abgepumpt und frisch ins Wasser gegeben. Ihr könnt aber auch übrig gebliebene Milch (sie darf natürlich nicht verdorben/sauer sein!) ins Badewasser geben.
Muttermilch bei Schnupfen
Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Zum einen enthält Muttermilch Antikörper und kann dabei helfen, die Nasenschleimhaut zu befeuchten. Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch Bakterien enthalten kann, die wiederum Infektionen hervorrufen könnten. Durch den hohen Zucker- und Eiweißgehalt könnte sie außerdem die Nasenhaare verkleben und so den Schleim zäher machen.
Es muss also jeder für sich entscheiden und individuell abwägen, ob er oder sie Muttermilch in die Nase des Babys träufeln lassen.
Wir persönlich haben es bei dem ersten und bisher (toitoitoi) letzten Schnupfen unserer Tochter gemacht und haben es nicht bereut. Dafür haben wir in der Apotheke eine Pipette aus Glas besorgt und diese nach jeder Benutzung mit kochendem Wasser gereinigt.
Übrigens könnt ihr die Muttermilch nicht nur bei euren Kindern benutzen, sondern auch bei euch selbst.
Muttermilch bei Bindehautentzündung
Da Muttermilch entzündungshemmend wirkt, kann sie auch bei einer Bindehautentzündung verwendet werden. Hierfür wird einfach ein Tropfen Muttermilch direkt von der Brust in das Auge gegeben.
Allerdings gibt es auch hier wieder unterschiedliche Meinungen. Während Hebammen die Anwendung empfehlen, warnen Augenärzte davor. Sie sind der Ansicht, dass Muttermilch die Entwicklung des Sehens beeinträchtigen kann, da sie einen Schmierfilm hinterlässt.
Also müsst ihr auch hier auf euer Gefühl vertrauen und individuell abwägen, ob ihr Muttermilch bei Bindehautentzündung anwenden wollt.
Muttermilch bei wunden Brustwarzen
Auch bei wunden Brustwarzen, die vor allem zum Beginn eurer Stillreise schnell mal auftreten können, kann Muttermilch zur Heilung beitragen. Hierfür einfach etwas Muttermilch auf der Brustwarze verteilen und an der Luft trocknen lassen.
Muttermilch bei Windeldermatitis
Muttermilch kann auch bei Windeldermatitis angewendet werden. Einfach Muttermilch beim Wickeln auf die betroffenen Stellen auftragen. Allerdings hat sich gezeigt, dass bei einer stärker ausgeprägten Rötung eine zinkhaltige Wundschutzcreme zu besseren Erfolgen geführt hat.
Fazit
Muttermilch hat viele wundervolle Inhaltsstoffe, die in verschiedenen Situationen genutzt werden können. Ich bin immer ein großer Fan erstmal natürliche Wege zur Heilung zu nutzen. Allerdings sollte immer individuell abgewogen werden, ob eine Behandlung mit Muttermilch von Nutzen ist oder ob doch weitere Maßnahmen einzuleiten sind. Hierfür solltet ihr einfach eure Hebamme oder den Kinderarzt fragen.
Quellen
Dachs, C./Busmann, U./Merk, H. F.: Baden, Feuchtigkeitspflege und Pflege des Windelbereichs, in: Die Hebamme 2018; 31(04), S. 246–253.
https://www.kinderarzt-augsburg.de/baby/gesundheit-in-den-ersten-wochen/saeuglings-schnupfen/
https://kinderaerzte-tuttlingen.de/downloads.d/bindehautentzndung.pdf
https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/nach-der-geburt/das-wochenbett-von-a-bis-z/stillen-von-a-bis-z/wunde-brustwarzen/
von buntefamilie.de | Feb. 19, 2024 | Babyjahr, Schwangerschaft
Brauchen wir ein Kinderzimmer? Was sollte im Kinderzimmer stehen? Wo wird unser Baby schlafen? Wie viel Kleidung brauchen wir?
Unzählige Fragen, die sich werdende Eltern immer wieder stellen. Eins vorne weg: meist braucht man weniger, als man denkt. 😀
Was du meines Erachtens schon vor der Geburt besorgen solltest, erfährst du in diesem Beitrag.
Wir persönlich haben eine Dreizimmerwohnung und wollten das dritte Zimmer (noch) nicht als Kinderzimmer umfunktionieren, da mein Partner von zu Hause arbeitet und wir den dritten Raum als Büro nutzen. Zudem finde ich es viel angenehmer, wenn es einen Raum gibt, in dem der Großteil des Alltags stattfindet (bei uns das Wohnzimmer). Mal ganz davon abgesehen, dass das Baby in den ersten Monaten sowieso keine Spielecke braucht, geschweige denn ein ganzes Zimmer nur für sich.
Was haben wir vor der Geburt gekauft? Tatsächlich haben wir gar nicht so viel gekauft, stattdessen haben wir super viel geschenkt bekommen, vor allem von Familienmitgliedern, die schon Kinder haben.
Das richtige Babybett
Für die Schlafsituation haben wir uns dieses schöne Beistellbett speziell für Boxspringbetten geholt. Ich muss an dieser Stelle jedoch gestehen, dass wir das Beistellbett nur die ersten Wochen wirklich genutzt haben. Danach hat meine Tochter mit mir im Bett geschlafen und das Beistellbett wurde eher als Nachttisch umfunktioniert. 😀
Gemütliches Nestchen für Babys
Von meinen Geschwistern haben wir bereits vor der Geburt dieses kuschelige Nestchen geschenkt bekommen. Es sieht nicht nur wunderschön aus, sondern ist auch total praktisch. Denn durch die Begrenzung können die Kleinen nicht einfach wegrollen (zumindest bis zu einer gewissen Größe und Kraft). So konnten wir sie auch mal im Nestchen auf dem
Sofa liegen lassen, ohne dass einer von uns die ganze Zeit daneben sitzen musste.
Die passende Wickelkommode
Zu meinen persönlichen absoluten Must-haves gehört auf jeden Fall eine Wickelkommode. Ja, man kann auch einfach mit Wickelunterlage auf dem Sofa, Bett oder Teppich waschen und wickeln, aber ich finde eine Wickelkommode viel angenehmer und das nicht nur für den Rücken (der bei mir von der Schwangerschaft eh ganz schön belastet war 😀).
Wir haben uns also auf die Suche nach einer schönen Wickelkommode gemacht. Dabei sind wir auf die Wickelaufsätze von Puckdaddy gestoßen. Diese haben den Vorteil, dass man hierfür eine Kommode benutzt, die nach der Wickelzeit auch einfach weiter benutzt werden kann.
Unsere Wickelkommode haben wir auf Ebay Kleinanzeigen gekauft. Eine schöne graue Hemnes-Kommode von Ikea mit einem naturfarbenen Wickelaufsatz. Der Wickelaufsatz selbst wird nicht befestigt, doch die Vorbesitzer haben extra noch ein Brett mit dran gebaut, sodass der Wickelaufsatz nicht verrutscht. Bei dieser Variante musst du nur bedenken, dass zwischen Kommode und Wand etwas Platz entsteht. Um diesen auch noch zu nutzen, gibt es sogar spezielle Regale, die du dahinter befestigen kannst.
Wickelauflage
Auch eine Wickelauflage darf natürlich nicht fehlen. Ich habe echt lange gesucht, weil es so viele schöne Auflagen gab. Letztlich habe ich mich dann aber doch für eine entschieden, die in meinen Augen zwar nicht die Schönste ist, aber dafür praktisch und in der richtigen Größe. Achte auf jeden Fall darauf, dass sie abwischbar ist – Glaub mir, das ein oder andere Geschäft wird darauf landen und abwischbare Unterlagen müssen nicht jedes mal gewaschen werden.
Heizstrahler für wohlig warme Temperaturen
Damit unserem Baby beim Wickeln nicht zu kalt wird, haben wir uns noch für einen Heizstrahler entschieden, der an der Wand befestigt wird. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Kleinen dauerhaft wohlig warme 37 Grad gewöhnt sind. Das Wickeln, An- und Ausziehen ist sowieso nicht unbedingt beliebt bei Babys, sodass es immer von Vorteil ist, es ihnen so angenehm wie möglich zu machen.
Zusätzlicher Stauraum am Wickeltisch
Neben unserer Wickelkommode habe ich noch ein Kallax-Regal von Ikea gestellt, in dem ich Windeln, Spucktücher sowie eine Erinnerungsschachtel stehen habe.
Rotes Licht für ruhige Nächte
Wir haben uns bereits vor der Geburt eine Lampe mit dazu passender roten Glühbirne gekauft. Diese haben wir immer nachts zum Wickeln benutzt, da rotes Licht vertraut wirkt (im Mutterleib erscheint Licht rötlich) und zudem das einzige Licht ist, welches das Schlafhormon Melatonin fördert und nicht stört. Damit wird die Entwicklung des natürlichen Tag-Nacht-rhythmus unterstützt.
Nackig ist es zwar am schönsten, aber die richtige Kleidung sollte nicht fehlen
Und dann natürlich noch Kleidung für deinen kleinen Schatz.
Hier solltest du vor der Geburt nicht zu viel kaufen (auch, wenn das gar nicht so einfach ist, weil einfach ALLES viel zu süß ist 😀). Doch du weißt noch nicht, wie groß dein Baby wirklich sein wird. Unsere Maus war zum Beispiel mit 53 cm und 4255 Gramm sehr groß, sodass wir Größe 50 gar nicht gebraucht haben. Kauf in Größe 50 wirklich nur wenig, du kannst später ja immer noch mehr kaufen, wenn dein Kind dann auf der Welt ist.
Was solltest du an Kleidungsstücken für dein Baby haben?
Für Babys, die in der kalten Jahreszeit geboren werden:
- 7 Langarmbodys
- 3–4 Pullover (ich empfehle Wickelpullover)
- 5 Strampler
- 2 Hosen
- 4 Paar Socken
- 4 Paar Stricksocken
- 1 Dünne Mütze (Haben wir in den ersten Tagen auch in der Wohnung aufgesetzt)
- 1 Dicke Mütze
- 1 Winteranzug
- 3 lange Schlafanzüge
- 2 Winterschlafsäcke
Für Sommerbabys:
- 3 Kurzarmbodys
- 4 Langarmbodys
- 2–3 dünne Jäckchen
- 1 Dünne Mütze
- 4 Paar Socken
- 3 Schlafanzüge
- 2 Sommerschlafsäcke
Natürlich kannst du auch mehr oder weniger kaufen, aber ich empfinde diese Sachen als ausreichend.
Du solltest auf natürliche Materialien wie Baumwolle, Wolle und Seide setzen, da diese atmungsaktiv und schonender zur Haut eures Babys sind.
Übrigens kannst du super Geld sparen, wenn du dich ein bisschen auf Vinted herumtreibst. Hier habe ich teilweise ganze Kleidungspakete in makellosem Zustand für 10 Euro gekauft. Achte nur immer auf die Bewertungen und dass du nicht auf Betrüger hereinfällst.
Die richtige Pflege für Babys zarte Haut
Auch ein paar Produkte für die Babypflege empfehle ich bereits vor der Geburt zu kaufen. Wir persönlich setzen auf natürliche Pflegeprodukte, da diese meist unbedenklicher sind (Weniger Allergene, Chemikalien, besser für die Umwelt, usw.).
Wir haben vor der Geburt die Pflegecreme für Babys und eine Wundschutzcreme von Weleda gekauft. Denn auch bei Babys Haut gilt: weniger ist mehr! Unsere Hebamme hat uns empfohlen, Pflegeprodukte erst zu benutzen, wenn die Haut diese auch offensichtlich braucht, weil sie trocken oder gereizt ist.
Windeln, Feuchttücher und Co.
Vermutlich wirst du dich bereits während der Schwangerschaft damit auseinandersetzen, wie du wickeln möchtest. Mit herkömmlichen Einwegwindeln, Stoffwindeln aus Bambus, Baumwolle, Wollüberhosen oder doch AllinOne Stoffwindeln. Egal wie du dich entscheidest, ich würde immer empfehlen auch eine Packung herkömmliche Einwegwindeln im Haus zu haben. Ich persönlich bin total vom Preisleistungsverhältnis der Babylove nature Windeln überzeugt. Die Windeln halten bei uns vollkommen dicht, auch eine ganze Nacht lang, sie fühlen sich schön wich an und sind frei von Lotions, Chlor und Parfüm. Allerdings gibt es diese erst ab Größe 2 (3 – 6 Kilo). Wir haben tatsächlich auch keine kleineren Windeln benötigt, aber andere kleinere Babys oder auch Frühchen benötigen eine kleinere Windelgröße.
Wickelunterlagen sind natürlich auch wichtig. Wir haben immer eine von Babylove nature unter einem Mull- oder Molltontuch. So liegt unsere Tochter auf angenehmem Stoff, aber die saugstarke Wickelunterlage liegt noch darunter.
Feuchttücher haben wir am Anfang gar nicht benutzt. Viel sanfter und meines Erachtens auch gründlicher geht die Reinigung des Intimbereichs mit Watte und Wasser. Es gibt spezielle Wattepads für Babys im Drogeriemarkt, die wir auch heute noch benutzen. Wer es besonders umweltschonend möchte, der kann natürlich auch normale Waschlappen verwenden und diese immer wieder waschen.
Solltet ihr dennoch auch Feuchttücher nicht verzichten wollen, würde ich immer zu wasserbasierten oder sensitive Feuchttüchern greifen.
Nagelschere, Nasensauger & Co.
Auch ein geeignetes Pflegeset durfte bei uns nicht fehlen. In diesem von Philips Avent findet sich eigentlich alles, was man für die Anfangszeit benötigt: Kamm, Bürste, Nagelschere, Nagelknipser, Fieberthermometer mit biegsamer Spitze und Nasensauger. Zudem kommt das Set in einer kleinen Tasche mit Reißverschluss, sodass man es super mit auf Reisen nehmen kann.
Fenchel-Anis-Kümmel-Öl für Babys Bauch
Da wir darauf vorbereitet sein wollten, falls unser Baby unter Bauchschmerzen leiden sollte, haben wir außerdem Fenchel-Anis-Kümmel-Öl gekauft, welches sich hervorragend für entspannende Bauchmassagen eignet. Auch ein kleines Kirschkernkissen eignet sich hier wunderbar, um dem empfindlichen Bauch etwas Wärme zu schenken.
Kirschkernkissen gegen Bauchschmerzen
Viele Babys haben in den ersten Lebenswochen immer wieder Bauchschmerzen. Hier können Kirschkernkissen helfen. Sie unterstützen das Lösen der Krämpfe und spenden Geborgenheit. Aber nicht nur hierfür können sie verwendet werden. Das Kirschkernkissen kann in vielen Lebensbereichen und in jedem Alter angewendet werden, z. B. bei Verspannungen.
Wunder Po? Nein danke!
Der Muttermilchstuhl ist teilweise sehr häufig (bis zu achtmal täglich) und sehr flüssig, was den kleinen Po schnell reizen kann. Deshalb haben wir noch Heilwolle gekauft. Diese haben wir immer benutzt, wenn der Po etwas gerötet war und auch heute nutzen wir sie noch ab und zu.
Badespaß für die Kleinsten
Ich muss gestehen, für meine Tochter war das Baden die ersten Monate leider nichts Schönes. Aber andere Babys genießen ein schönes warmes Bad und kommen dabei richtig zur Ruhe.
Badeeimer oder Badewanne?
Du kannst hier frei wählen, mit welcher Variante du dich am wohlsten fühlst. Wir haben einen Badeeimer und eine Babybadewanne. Das erste Baden haben wir unter Anleitung der Hebamme im Badeeimer gemacht.
Als wir dann allerdings ohne Hebamme das Baden in Angriff genommen haben, fühlten wir uns mit der Babybadewanne doch etwas sicherer.
Sonstiges Badezubehör
Um ein angenehmes und sicheres Bad zu ermöglichen, benötigt ihr außerdem ein Badethermometer. Denn Babys dürfen auf keinen Fall zu warm oder auch zu kalt baden.
Die Wassertemperatur sollte immer ca. 37 Grad haben, lieber etwas kühler als zu warm.
Waschlappen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Wir setzen hier auf weiche und dünne Waschlappen, da man mit diesen gut in die Hautfalten kommt ohne die Haut dabei zu sehr zu reizen.
Badehandtücher mit Kapuze halten eure Kleinen nach dem Baden schön warm. Wir haben uns ein fancy Badehandtuch gekauft und nicht ein einziges Mal benutzt, da es über den Kopf gezogen werden muss und jetzt, wo sie groß genug dafür ist, ist das Handtuch zu klein. Ich empfehle also auf jeden Fall offene Handtücher zum Einwickeln.
Babynahrung zur Sicherheit
Mir war von Anfang an klar, dass ich stillen möchte und werde. Aber für den Fall, dass doch mal etwas nicht klappt, wollte ich vorbereitet sein. Daher hatte ich zwei fertige Fläschchen Anfangsnahrung besorgt. Diese haben wir allerdings nicht benutzt.
Babytrage und Tragetücher – unbedingt!
Wir haben außerdem ein Tragetuch und eine Manduca besorgt. Das Tragetuch haben wir tatsächlich nur einmal benutzt, es war uns einfach zu lang und dadurch zu umständlich. Beim nächsten Kind werde ich mir auf jeden Fall dieses Tragetuch kaufen, da ich es von anderen Mamas wärmstens empfohlen bekommen habe.
Die Manduca benutzen wir auch jetzt mit fast einem Jahr noch regelmäßig. Ich finde sie wirklich genial. Mit der Manduca kannst du dein Baby vor dem Bauch, auf dem Rücken und sogar später auf der Hüfte tragen. Wenn dein Baby dann etwas schwerer wird, kannst du sie zusätzlich über Kreuz tragen, sodass das Gewicht nicht nur auf den Schultern lastet. Sie gehört also ganz klar zu meinen Favoriten und es gibt sie in so schönen Farben und Designs. 😍
Kinderwagen für lange Spaziergänge
Einen Kinderwagen haben wir auch schon vor der Geburt bekommen. Auch hier gibt es natürlich unzählige Marken und Varianten. Wir haben den Kinderwagen Hartan Topline S und sind damit super zufrieden. Der Einsatz zum Herausnehmen ist total praktisch. Gerade am Anfang hat unsere Maus eigentlich immer im Wagen geschlafen. So mussten wir nur die Tasche inklusive Baby mit hereinnehmen, ohne dass sie geweckt wurde.
Der Kinderwagen kann in verschiedene Sitzpositionen gestellt werden, die Kleinen können nach vorne oder nach hinten gerichtet sitzen, Vorderräder können festgestellt und die Federung eingestellt werden. Der einzige Manko meines Erachtens ist der etwas kleine und nicht so gut zugängliche Korb unter dem Kinderwagen.
Er nimmt aber auf jeden Fall viel Platz im Kofferraum ein, deshalb haben wir jetzt, wo unsere Tochter sitzen kann, noch einen Wagen von Joie. Der lässt sich nämlich total leicht zusammenklappen und ist damit perfekt für Autofahrten geeignet. Gerade, wenn wir die Familie meines Freundes besuchen, brauchen wir einfach den Platz im Kofferraum für unser Gepäck.
Der Luxus der Kinderwagen hört hier noch nicht auf, denn wir haben außerdem einen gebrauchten Quinny von meiner Tante bekommen. Dieser ist besonders praktisch, da man mit den Adaptern für die Maxicosi Autositze nicht immer die Babyschale herumschleppen muss. Er lässt sich platzsparend im Kofferraum verstauen und die Kleinen müssen eben nicht aus dem Autositz genommen werden, um mal eben schnell z. B. Brot beim Bäcker zu kaufen.
Der passende Autositz – Bequem und Sicher
Und hier ist auch schon das nächste Must-have für alle, die ein Auto haben: der Kindersitz. Auch hier gibt es verschiedene Varianten. Wir haben die Maxi Cosi Citi Schale ebenfalls von meiner Tante gebraucht geschenkt bekommen. Diese haben wir in der Anfangszeit auch immer benutzt, sie ist schön leicht, sodass sie sich gut tragen lässt und kann in jedem Auto befestigt werden, da sie keine Isofix-Befestigung braucht.
Nach ein paar Wochen haben wir uns dann aber die Maxi Cosi Marble Schale mit Isofixstation gekauft, da diese für lange Fahrten (die machen wir öfter, da die Familie von meinem Partner über 400 km von uns entfernt wohnt) einfach bequemer und sicherer erschien. Hier ist man auf jeden Fall mit dem Quinny gut beraten, da diese Babyschale um einiges schwerer ist als die Citi Schale.
Zusammenfassung
Alle Dinge, die ich oben aufgezählt habe, waren für mich die passende Erstausstattung. Andere legen vielleicht mehr Wert auf Fläschchennahrung, Milchpumpen oder anderes.
Ich persönlich denke, dass man gerade die Anfangszeit eher zu Hause ist und noch gar nicht so viel braucht. Und alles, was später gebraucht wird, wie z. B. einen Wickelrucksack kann dann immer noch gekauft oder bestellt werden.
Ihr seht, es braucht noch kein fertig eingerichtetes Kinderzimmer. Also, wer noch nicht den Platz, das Geld oder die Lust auf ein Kinderzimmer hat: keine Sorge! Wir haben bis heute keines, stattdessen haben wir eine schöne Spielecke im Wohnzimmer und die reicht für uns absolut.