Muttermilch ist wohl die beste Babynahrung. Aber wusstest du auch, dass sie noch viel mehr ist? Schnupfen, trockene Haut, Windeldermatitis… Muttermilch kann in vielen Lebenslangen sehr hilfreich sein.
Muttermilch als Badezusatz
Muttermilch wirkt nicht nur von innen. Auch die Haut eures Babys kann von den wunderbaren Nährstoffen, welche in der Muttermilch enthalten sind, profitieren.
Bereits ein Esslöffel Muttermilch reicht aus und kann dazu beitragen, trockene Haut vorzubeugen.
Ich habe immer mit der Handmilchpumpe etwas Milch abgepumpt und frisch ins Wasser gegeben. Ihr könnt aber auch übrig gebliebene Milch (sie darf natürlich nicht verdorben/sauer sein!) ins Badewasser geben.
Muttermilch bei Schnupfen
Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Zum einen enthält Muttermilch Antikörper und kann dabei helfen, die Nasenschleimhaut zu befeuchten. Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch Bakterien enthalten kann, die wiederum Infektionen hervorrufen könnten. Durch den hohen Zucker- und Eiweißgehalt könnte sie außerdem die Nasenhaare verkleben und so den Schleim zäher machen.Â
Es muss also jeder für sich entscheiden und individuell abwägen, ob er oder sie Muttermilch in die Nase des Babys träufeln lassen.
Wir persönlich haben es bei dem ersten und bisher (toitoitoi) letzten Schnupfen unserer Tochter gemacht und haben es nicht bereut. Dafür haben wir in der Apotheke eine Pipette aus Glas besorgt und diese nach jeder Benutzung mit kochendem Wasser gereinigt.
Übrigens könnt ihr die Muttermilch nicht nur bei euren Kindern benutzen, sondern auch bei euch selbst.
Muttermilch bei Bindehautentzündung
Da Muttermilch entzündungshemmend wirkt, kann sie auch bei einer Bindehautentzündung verwendet werden. Hierfür wird einfach ein Tropfen Muttermilch direkt von der Brust in das Auge gegeben.
Allerdings gibt es auch hier wieder unterschiedliche Meinungen. Während Hebammen die Anwendung empfehlen, warnen Augenärzte davor. Sie sind der Ansicht, dass Muttermilch die Entwicklung des Sehens beeinträchtigen kann, da sie einen Schmierfilm hinterlässt.
Also müsst ihr auch hier auf euer Gefühl vertrauen und individuell abwägen, ob ihr Muttermilch bei Bindehautentzündung anwenden wollt.
Muttermilch bei wunden Brustwarzen
Auch bei wunden Brustwarzen, die vor allem zum Beginn eurer Stillreise schnell mal auftreten können, kann Muttermilch zur Heilung beitragen. Hierfür einfach etwas Muttermilch auf der Brustwarze verteilen und an der Luft trocknen lassen.Â
Muttermilch bei Windeldermatitis
Muttermilch kann auch bei Windeldermatitis angewendet werden. Einfach Muttermilch beim Wickeln auf die betroffenen Stellen auftragen. Allerdings hat sich gezeigt, dass bei einer stärker ausgeprägten Rötung eine zinkhaltige Wundschutzcreme zu besseren Erfolgen geführt hat.
Fazit
Muttermilch hat viele wundervolle Inhaltsstoffe, die in verschiedenen Situationen genutzt werden können. Ich bin immer ein großer Fan erstmal natürliche Wege zur Heilung zu nutzen. Allerdings sollte immer individuell abgewogen werden, ob eine Behandlung mit Muttermilch von Nutzen ist oder ob doch weitere Maßnahmen einzuleiten sind. Hierfür solltet ihr einfach eure Hebamme oder den Kinderarzt fragen.
Quellen
Dachs, C./Busmann, U./Merk, H. F.: Baden, Feuchtigkeitspflege und Pflege des Windelbereichs, in: Die Hebamme 2018; 31(04), S. 246–253.
https://www.kinderarzt-augsburg.de/baby/gesundheit-in-den-ersten-wochen/saeuglings-schnupfen/
https://kinderaerzte-tuttlingen.de/downloads.d/bindehautentzndung.pdf
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